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Das letzte Saisonspiel der 1. Damen des SV Bad Laer in Bremen beim BTS Neustadt hatte eher den Charakter eines Freundschaftsspiels, denn sowohl für Bad Laer als auch für die Neustädter Mädels stand das Saisonergebnis bereits vor diesem Spiel fest: Ungeachtet des Spielausgangs würde das Laerer Team fest auf dem sechsten Tabellenplatz verbleiben, und die Bremer Mannschaft würde den schweren Gang in die niedrigere Oberliga antreten müssen. Vor diesem Hintergrund ein langweiliges Spiel, könnte sich manch ein Zuschauer gedacht haben, aber weit gefehlt: Sowohl auf Bad Laerer als auch auf Bremer Seite hatte man offensichtlich den großen Ehrgeiz, die Saison mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. Und so entwickelte sich ein hartumkämpftes Match, das am Ende mit nur zwei Punkten Vorsprung im Tiebreak entschieden werden sollte.

Das Laerer Team hatte das Spieltagswochenende mit einer Mannschaftsfahrt ins Elbe-Weser-Dreieck verbunden. Schon am Freitag waren die Mädels zusammen mit Trainer Thomas Wilkens in eine Ferienwohnung in einen kleinen Ort in der Nähe von Cuxhaven gereist und hatten dort zwei Tage lang den Verbleib in der Regionalliga ausgiebig gefeiert, inklusive Strandbesuch in Cuxhaven, Shopping im neuen Mediterraneo in Bremerhaven und Besuch des Spitzenspiels der Herren-Oberliga VSK Osterholz gegen den TuS Aschen-Strang. Von der Mannschaftsfahrt leicht ermüdet, aber doch mit Siegeswillen, zeigten sich die Laerer Mädels von einer guten Seite und boten dem ehrgeizigen Team aus Bremen, das an diesem Tag auf Spielerinnen aus den ersten beiden Damenteams des Vereins zurückgreifen konnte, in jeder Phase des Spiels Paroli.

Wer gedacht hatte, dass es für Bad Laer ein ähnlich leichter Spaziergang wie beim 3:0-Sieg im Hinspiel werden würde, sah sich gleich zu Beginn des Spiels enttäuscht: Deutlich mit 25:20 entschieden die Bremerinnen den ersten Satz für sich, unter dem Beifall der anwesenden Bremer Zuschauer. Nach dem Satzverlust war der Kampfgeist des Laerer Teams jedoch geweckt, und so entschied das Team aus dem Südkreis den zweiten und dritten Satz mit 25:21 und 25:18 für sich. Im vierten Satz hatten die Bremer wieder die Oberhand, gewannen mit 25:19 und so musste der Tie-Break die Entscheidung bringen. Dieser Satz gestaltete sich zunächst ausgeglichen: Beim Spielstand von 8:6 aus Laerer Sicht wurden die Seiten gewechselt. Dann allerdings kam die Stunde der Bremer Spielerin "N. Schnell" (laut Spielberichtsbogen): Mit einer Aufschlagserie von fünf Punkten brachte sie ihr Team mit 11:8 in Führung, woraus wenige Minuten später beim 14:11 drei Satz- und Spielbälle für BTS Neustadt resultierten. Bad Laer konnte in dieser Situation alle drei Matchbälle abwehren und kam noch einmal auf 14:14 heran, hatte aber am Ende dann doch mit 14:16 sportlich das Nachsehen. Auf Bremer Seite wurde dieser Sieg - auch wenn er für den Saisonausgang bedeutungslos war - ausgiebig gefeiert.

Mit diesem spannenden Spielausgang war die Geschichte des letzten Spieltags und der Regionalligasaison jedoch tatsächlich noch gar nicht zu Ende: Anderthalb Wochen nach dem Spiel erhielt Trainer Thomas Wilkens eine Email vom Regionalliga-Staffelleiter Manfred Großkopf aus Göttingen mit dem Inhalt, dass das Spiel in Bremen aufgrund eines Regelverstoßes seitens der Neustädter umgewertet werden muss, weil eben die obige Spielerin "N. Schnell" gar nicht für die Regionalliga spielberechtigt war. Offenbar hatten die Neustädter es versäumt, ihren Spielerpass rechtzeitig beim Staffelleiter einzureichen, so dass diese nur auf Personalausweis spielen konnte. Dieses Versäumnis und die Tatsache, dass der Spielerpass erst zwei Tage nach dem Spiel beim Staffelleiter vorlag, kostete den Neustädter Verein am Ende 53,-- Euro Strafgeld und den Verlust des Spiels. Aus Neustädter Sicht eine ärgerliche Geschichte, denn durch ein früheres Einsenden des Spielerpasses hätte sich dieser Regelverstoß vermeiden lassen, und aus sportlicher Sicht ging der Sieg der Bremer Mannschaft vollkommen in Ordnung. Aber so hat am Ende die 1. Damen des SV Bad Laer ihre erste Regionalliga-Saison doch noch mit einem ausgeglichenen Punktekonto (20:20) und einem positiven Satzverhältnis (39:38) abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch zu einer sensationellen Saison und Dank an alle, die dabei mitgeholfen haben. Wir sehen uns alle hoffentlich im September wieder, wenn die nächste Regionalliga-Hallensaison 2009/2010 beginnt.