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Das Dorf Bad Laer feiert einen Deutschen Vizemeister! vom 7. Mai 2012
 

Schon krass: Bei der Deutschen Meisterschaft der weiblichen B-Jugend holt der SV Bad Laer sensationell Silber und spielt im Konzert der großen Nachwuchs-Volleyballhochburgen in Biberach an der Riß (Baden-Württemberg) groß auf. Fragt man nach dem Erfolgsrezept, so gibt es nur drei Wörter, die den Ausschlag für das grandiose Ergebnis liefern: Teamgeist, Teamgeist, Teamgeist!

Ohne große Erwartungen reisten wir zur Deutschen Meisterschaft nach Biberach. Allen 12 Spielerinnen, den Trainern und Eltern war bewusst, unsere Vorrundengruppe mit zwei Volleyballinternaten (Erfurt und Schwerin) und der top Volleyball-Adresse Bayer Leverkusen hätte auch mit Platz 4 enden können. Gegen das Team von SWE Erfurt kamen wir gut ins Turnier, am Ende hieß es 25:15 und 25:16, dabei waren die Erfurter bis Mitte der Sätze immer auf Augenhöhe. Im zweiten Gruppenspiel gegen TSV Bayer Leverkusen steigerten sich die Bad Laerer Mädels in einem Spielrausch und gewannen nach starker Leistung im Angriff und Block mit 25:17 und 25:16. Gegen den Schweriner SC ging es um den Gruppensieg. Der erste Satz faszinierte die Zuschauer, beide Teams hatten mehrere Satzbälle und mit einer Energieleistung in der Feldabwehr gewann Bad Laer mit 31:29! Ganz klar: Die Schweriner mit Trainer Ingo Achtelik hatten herausragende Angriffsspielerinnen, die über Zweitliga-Erfahrung verfügen und körperlich mit Gardegröße ausgestattet sind. Im zweiten und dritten Satz dominierten die Schweriner und gewannen überlegen mit 25:12 und 15:7. Schwerin war Gruppenerster und direkt im Viertelfinale. Und die Bad Laerer mussten als Zweiter gegen einen Gruppendritten die Qualifikation zum Viertelfinale am Samstagnachmittag spielen. In diesem Spiel trafen die Bad Laerer auf den Gastgeber TG Biberach. Der Gastgeber mit Trainer Dirk Lafarre war mit gleichem Erfolgsrezept in einer Hammergruppe mit Dresden und RPB Berlin unterwegs. Kämpfen und Teamgeist zeigen, unterstützt durch die gute Zuschauerkulisse führten die Biberacher zu Beginn der Sätze. Doch unsere Mannschaft ließ sich trotz Kraftverlust nicht hängen und gewann mit 25:16 und 25:19. Am Ende des ersten Spieltages fielen die Spielerinnen nach einem leckeren Abendessen in unserem Gasthaus ins Bett und hatten zumindest wie der Name des Hotels "Gaumentraum" eine gute Nacht.

Wie so oft waren die Stuttgarter Mädels unser Gegner im Viertefinale. Der VC Stuttgart gehört zu den Top-Adressen im Jugendvolleyball und unsere Bilanz lautete 0:5 gegen Karl Kaden und dem VC Stuttgart. Oftmals ist es so, dass man sich beim Aufwärmen genau "studiert". Da die Stuttgarter B-Jugend fast durchgängig 5 cm größer als wir sind, entschieden wir uns zum Aufwärmen für die kleine Nebenhalle. Erst beim Einspielen mit Ball waren wir auf unserem Feld. Hochmotiviert starteten die Stuttgarter in das Spiel und lagen erwartungsgemäß mit 17:11 in Front. Dann kam Claire Bertram zum Aufschlag und schlug sensationell auf. Die Aufschlagserie brachte uns mit 19.17 in Führung und fortan jubelten die Bad Laerer noch lauter.

Zuspielerin Michelle Bollien setzte unsere Angreiferinnen in der Mitte und Außen gekonnt ein. Unsere glänzende Mitte mit Monja Jochmann und Kapitän Laura Seete gewann die Lufthoheit und schmetterte die Bälle mit Köpfchen und Auge in das gegnerische Feld. Und Außen setzten sich Melanie Jankrift und Larissa Claaßen gegen den Block von Stuttgart durch. Und dann passiert das, was sich jeder Sportler erträumt. Wir steigerten uns in einen Spielrausch und hatten dank Claires Angabenserie auch im zweiten Satz einen "Lauf". Im zweiten Durcdgang machte die überragende Larissa Claaßen den letzten Punkt zum 25:23 und der Jubel und die Emotionen kannten keine Grenzen. Biberach liegt nur 90 km von Freiburg entfernt und wir müssen wohl etwas Rückenwind und Teamspirit vom SC Freiburg empfangen haben. Es sind die kleinen Dinge die zeigen, wie so ein Teamgeist aussieht: Unsere Körpersprache war einfach sensationell. Über Punkte freut sich jeder, aber nach Fehlern zu lächeln und sofort positiv von der Mannschaft empfangen zu werden ist einzigartig. Das hat uns keiner nachgemacht! Ferner: Die sechs Spielerinnen am Feldrand waren eine Einheit mit den Spielerinnen auf dem Feld. Obwohl die Ersatzspielerinnen aufgrund des Turnierprogramms sehr wenig zum Einsatz gekommen sind, gab es immer nur positive Resonanzen. Gerne wären auch die Trainer Stephanie Jochmann und Stefan Bertelsmann Mäuschen bei den internen Sitzungen gewesen. Da wurde die Basis für den Erfolg gelegt!

Die ganz Großen zu ärgern gelang auch im Halbfinale gegen den mehrfachen Deutschen Jugendmeister SG Rotation Prenzlauer Berg aus Berlin. Im ersten Satz wurden wir regelrecht mit 25:13 abgeschossen. Trainer Marc Zuckermann und seine Berliner-Mädels waren grandios eingestellt und deckten unsere Fehler gnadenlos auf. Alles ging seinen erwarteten Weg. Aber wenn dann plötzlich die Berliner aufgrund von kleinen Fehlern ins Rotieren kommen, dann hat der Kleine gegen Goliath eine Chance. Und mit der 7:2 Führung im zweiten Satz kommt der "Lauf" und die Bad Laerer steigern sich mit grandioser Feldabwehr und kratzen die Bälle vom Boden. Plötzlich werden Energiereserven freigesetzt, die auch die Zuschauer beeindruckten. Mit 25:22 und 15:11 schafften die Bad Laerer die Wende. Wie sagten Monja und Larissa treffend: Jede Spielerin von der Rotation Prenzlauer Berg ist beim Volleyball besser als wir, nur mit Emotionen und Teamgeist haben wir dies ausgleichen können. Die Freude kannte keine Grenzen und unser Akku war leer.

Im Endspiel gab es die gleichen Voraussetzungen: Dresden war in allen Belangen überlegen, weil sie technisch, taktisch und physisch besser ausgebildet sind. Und dann waren wir leider platt. Mit 25:10 und 25:13 haben wir eine Lehrstunde von Trainer Jens Neudeck und den Dresdner Mädels erhalten. Das war natürlich ärgerlich für die zahlreichen Zuschauer, dennoch toll, dass wir so viele Komplimente für die sieben kräftezerrenden Spiele erhalten haben. "Mehr war leider im Finale nicht drin", resümieren die Trainer Stephanie Jochmann und Stefan Bertelsmann, "aber es bleibt der größte Erfolg für unseren Dorfverein für lange Zeit. Leider geil!"

Dank sagen wir allen Spielerinnen, Andre und Anke Schulte-Südhoff (als Trikotsponsor vor Ort) und Eltern für die Unterstützung und es bleibt: Nicht jene Mannschaft mit den besten Einzelspielern, sondern jene, die als Team am besten harmoniert, geht meistens als Sieger vom Platz.

Das Gesamtergebnis:
1. Dresdner SC
2. SV Bad Laer
3. SV Lohhof
3. RPB Berlin
5. TB Bad Krozingen
6. VC Stuttgart
7. Schweriner SC
8. SC Potsdam
9. VC Essen-Borbeck
10. TG Biberach
11. TSV Bayer Leverkusen
12. TV Altdorf
13. BTS Neustadt
14. SWE Volley Team Erfurt
15. TV Biedenkopf
16. SC Alstertal-Langenhorn

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